Mittwoch, 2. April 2014

Bezahlt die Union für gewünschte und gelieferte Berichterstattung ??

Der eigentlich von mir geschätzte Brüssel-Korrespondent Udo van Campen
heute in den 19:00 ZDF heute Nachrichten zum Freihandelsabkommen -
sinngemäß: davon würden beide Seiten profitieren.

Das es aber, wenn zwei Seiten profitieren, auch sozusagen Verlierer-Staaten
oder sogar Kontinente erfahrungsgemäß geben wird, davon -ganz nach dem
Geschmack von Kanzlerin Merkel - kein Wort.

Ein deutsch/israeli vor gut 10 Jahren:
"die Deutschen sind Weltmeister im Verdrängen"!

Auch im nebulöse bis hinterhältige Spielchen spielen ??
Ohne Worte

Transatlantisches Freihandelsabkommen TTIP - Themenschwerpunkt auf 3sat

nano - 3sat
Weg frei für Chlorhühner
Verbraucherschützer kritsieren Handelsabkommen
Verbraucherschützer fürchten, dass in den eher geheimen Gesprächen zum Freihandelabkommen zwischen den USA und der EU am Ende Lobby-Interessen der Konzerne überwiegen.
Die Protestbewegung Campact hat im Internet mehr als 340.000 Unterschriften gegen das transatlantische Freihandelabkommen (TTIP)gesammelt. Die Liste der Vorwürfe ist lang: Ausländische Konzerne könnten EU-Länder vor nicht öffentlich tagenden Schiedsgerichten auf hohen Schadenersatz verklagen. In den Kommunen drohten Privatisierungen von Wasser, Bahn, Gesundheit und Bildung. Die US-Agrarlobby wolle in Europa genmanipuliertes Essen, Hormonfleisch oder mit Chlor desinfizierte Hühnchen verkaufen. Der Datenschutz werde ausgehöhlt. US-Energiekonzerne wollten in Europa mit Fracking Schiefergas fördern.
"Wir haben Angst, dass in den Verhandlungen der Verbraucherschutz völlig unter die Räder kommt", sagt Pia Eberhardt von der Anti-Lobby-Organisation "Corporate Europe Observatory" (CEO). "Wenn man sich anschaut, was sich US-Konzerne von den Verhandlungen wünschen, geht das in genau die Richtung, dass mehr Gentechnik auf unseren Tellern landet." Es gehe um die Unterwanderung von Lebensmittelstandards, für die Menschen viele Jahre gekämpft haben.
"Wir brauchen für Produkte, die auf unseren Märkten nicht gewünscht sind, weiterhin Einfuhrverbote", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Gerd Billen. "Wir dürfen uns nicht damit vertrösten lassen, dass Chlorhähnchen und mit Hormonen versetzte Milch für den europäischen Markt nur gekennzeichnet werden."
Wenn Hühner wie in den USA zur Desinfizierung beim Schlachten durch ein Chlorbad gezogen würden, sei der Anreiz für hohe Hygienestandards in Ställen gering. Billen forderte im Dezember 2013 für die Verhandlungen ein eigenes Kapitel zum Verbraucherschutz. Die Europäer wollten auch nicht, dass gentechnisch veränderte Produkte oder Klonfleisch verkauft würden - selbst wenn man eine Kennzeichnung aufbringe. "Es gilt, die Wünsche der Verbraucher zu respektieren", betonte Billen.
"Die Vereinbarung hat das Potenzial, die Verbrauchersicherheit und die Verbraucherschutzregeln in einem negativen Sinn zu verändern", sagte die Generaldirektorin des Europäischen Verbraucherverbands, Monique Goyens. Die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften der EU seien schließlich die strengsten der Welt, sagte die Direktorin der Europäischen Allianz für öffentliche Gesundheit, Monika Kosinska.
Mediathek
VideoFreihandel mit Nebenwirkungen
Bei der Freihandelszone zwischen EU und USA müssen nach Meinung der Verbraucherzentralen notfalls Handelsschranken für Lebensmittel bestehen bleiben. (nano-Beitrag vom 10. Dezember 2013)
Glossar
Freihandelsabkommen
Der Freihandelspakt zwischen EU und USA soll Handelsschranken abbauen und Bereiche wie Landwirtschaft, Investitionsschutz und technische Standards für Autos regeln.
Klonfleisch
Keine Kennzeichnung und kein Verbot
Fleisch und Milch von Nachfahren geklonter Tiere können auch künftig ohne Kennzeichnung in Europas Supermärkten verkauft werden.
 
Transatlantisches Freihandelsabkommen TTIP - scobel/3sat
Die geplante Freihandelszone von EU mit USA
Im Juli 2013 begannen Verhandlungen der EU mit den USA über die Schaffung der größten Freihandelszone der Welt. Am Ende der Gespräche soll die "Transatlantische Handels- und Investitions-Partnerschaft" (Transatlantic Trade and Investment Partnership, TTIP) mit einem gemeinsamen Wirtschaftsraum für mehr als 800 Millionen Verbraucher stehen.
Der Verzicht auf Zölle, Quoten und andere Handelsbarrieren sowie die Angleichung von Produktstandards könnten Einsparungen in dreistelliger Milliardenhöhe bringen. Für Deutschland als bedeutende Exportnation wäre eine solche Freihandelszone besonders wichtig.
Kritiker befürchten, die Vereinbarungen könnten zu einer Verwässerung europäischer Verbraucherschutz-Standards führen - etwa durch Hormonfleischimporte. EU-Handelskommissar Karel De Gucht hat diese Bedenken immer wieder zurückgewiesen.
Einheitliches Zollgebiet
In einer Freihandelszone vereinigen sich mehrere Staaten zu einem einheitlichen Zollgebiet. Der Wegfall von Zöllen und Handelsbeschränkungen zwischen ihnen soll das Wirtschaftsleben ankurbeln. Außenzölle für Drittstaaten bleiben aber bestehen.
Als Gegenstück zum EU-Vorläufer EWG (später EG) gründeten 1960 Großbritannien, Norwegen, Schweden, Dänemark, Portugal, Österreich und die Schweiz die Europäische Freihandelsassoziation Efta. Mit dem 1973 beginnenden Beitritt von Efta-Mitgliedern zur EG verlor das Freihandelsbündnis an Bedeutung.
Weltweit bedeutendste Freihandelszone
Nach der Verwirklichung des Europäischen Binnenmarktes setzte die Europäische Union zunehmend auf Handelserleichterungen mit Partnern in anderen Kontinenten. Als erste derartige Vereinbarung mit einem asiatischen Land trat 2011 ein EU-Freihandelsabkommen mit Südkorea in Kraft. Ende 2012 folgte ein entsprechender Pakt mit Singapur. Das angestrebte Abkommen der EU mit den USA würde einen Markt mit gut 800 Millionen Einwohnern umfassen und die weltweit bedeutendste Freihandelszone schaffen.
Auch in anderen Teilen der Erde koordinieren Staaten ihre Volkswirtschaften. Die USA, Kanada und Mexiko vereinbarten 1994 das Nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta. Der 1991 gegründete "Gemeinsame Markt des Südens" (Mercosur) ist ein südamerikanischer Wirtschaftsverbund. 2010 vollendeten sechs Länder der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean ihre Freihandelszone Afta. Vier weitere Asean-Mitglieder haben bis 2015 Zeit, um ihre Zölle auf Asean-Einfuhren auf null bis fünf Prozent zu reduzieren.
Sendung zum Thema
Europas Zukunft
Verschluss-Sache Freihandelsabkommen
 
 
 
Handel ohne Grenzen - makro/3sat
Freihandelsabkommen zwischen EU und USA
Es wäre der größte Wirtschaftsraum der Welt und für Firmen ein Riesenvorteil: ein großer Markt mit einheitlichen Standards. Mehr Wettbewerb bedeutet für Verbraucher fallende Preise. Die Sache hat allerdings einen Haken.
Es soll der ganz große Wurf werden: Das Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa. Ein Abkommen, von dem knapp ein Drittel des Welthandels betroffen wäre. Eine transatlantische Vereinbarung, die durch den Wegfall von Handelshemmnissen und Zöllen vieles vereinfachen soll: scheinbar simple Dinge wie einheitliche Autoblinker oder Stromstecker, im Gegenzug aber auch den freien Zugang für gentechnisch veränderten US-Mais ohne besondere Kennzeichnung.

Die EU-Kommission erhofft sich einen Schub von 120 Milliarden Euro für die Wirtschaft diesseits des Atlantik, US-Präsident Barack Obama hunderttausende neue Jobs. Was von diesen Prognosen zu halten ist, wird sich zeigen. Die einzig relevante Studie zum Thema Freihandel haben wir in unserer dreiteiligen Miniserie (siehe Analyse unten) unter die Lupe genommen.

Kritiker fürchten die Absenkung von Standards im Verbraucher-, Tier- und Umweltschutz. Und sie prangern die Intransparenz bei den Verhandlungen an. Die EU-Kommission lässt indes keinen Zweifel daran, dass sie das Abkommen mit den USA unbedingt will.
Online extra
Freihandelsabkommen: Eine Analyse
© dpa
Wie immer gibt es zwei Meinungen - die einen sind dafür, die anderen sind dagegen. Unsere Sendung zum Freihandelsabkommen bietet jedenfalls eine gute Gelegenheit, dem Thema einmal in einer dreiteiligen Miniserie zu Leibe zu rücken.
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Interview mit Rolf Langhammer
Video
Unser Studiogast, Prof. Rolf Langhammer, ist durchaus ein Freund des freien Handels. Er sagt aber auch, ein multilaterales Abkommen, in dem kleine Länder mehr Gewicht bekämen, wäre die bessere Lösung.
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Die Verhandlungen: Pssst - streng geheim!
Freihandelsabkommen: Geheimsache - Das Schweigen der Kommission © dpa
Man sollte davon ausgehen, dass ein Freihandelsabkommen auch frei verhandelt wird. Immerhin betrifft es uns alle. Die Verhandlungen finden jedoch hinter verschlossenen Türen statt. Stellt sich die Frage: Warum?
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makroskop Freihandelsabkommen: kurz & bündig
© dpa Video
Eine Studie des Ifo-Instituts im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung sieht im Freihandelsabkommen Vorteile, weil der Handel ohne Hindernisse Zugang zu einem größeren Markt mit mehr Verbrauchern schafft.
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Autoindustrie: Vorteil gesucht!
© reuters Video
Die Autoindustrie gehört zu den größten Anhängern des Freihandelsabkommens. Die Kostenvorteile gingen in die Milliarden, heißt es. Ein Besuch in Bremerhaven auf Europas größtem Umschlagplatz für Autos.
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Agrarindustrie: Angriff der Klon-Körner
© dpa Video
Wohl nirgends trifft das Freihandelsabkommen auf so viel Widerstand wie im Agrarsektor. Europas Bürger wehren sich gegen Gen-Getreide und Hormonfleisch. Europas Bauern fürchten um die guten, alten Subventionen.
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Schiedsgerichte: Im Schatten der Justiz
Baukräne säumten in Dublin den Weg in die Pleite. © dpa Video
Ein Gericht in Washington bekommt immer mehr Arbeit: Das Schiedsgericht zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten schlichtet Streit in Handelsfragen. Das ist ausgesprochen praktisch. Und höchst problematisch.
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Globaler Handel: Kampf um Asien
© colourbox Video
Amerika versucht, die Länder Ost- und Südostasiens mit Freihandelsabkommen als strategische Partner zu gewinnen. Doch es gibt Konkurrenz aus China. Der Kampf um Asien hat begonnen.
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Sendedaten
Freitag, 21. März 2014, 21.00 Uhr
Wiederholung Sonntag 6.15 Uhr
Freihandel: Reden Sie mit!
© apnChlorhuhn gegen Schimmelkäse
In ihrem geplanten Freihandelsabkommen wollen USA und EU alle Handelsbarrieren beseitigen. makro-Studiogast Prof. Rolf Langhammer sagt, besser wäre ein multilaterales Abkommen, in dem auch kleine Länder mehr Gewicht bekämen.
Studiogast
Prof. Dr. Rolf J. Langhammer
Langhammer ist ein renommierter deutscher Ökonom. Von 1997 bis 2012 war er Vize-Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, dem er auch heute noch verbunden ist. Sein Forschungsschwerpunkt ist der internationale Handel.
Schwerpunkt
Europa
scobel: Freihandelsabkommen
Die Verschluss-Sache
makro auf Facebook
© colourbox.de
nano-Rätsel: So geht Freihandel
VideoIn der Theorie mehrt der Freihandel den Wohlstand aller Menschen. Unter Freihandel versteht man internationalen Handel mit Waren oder Dienstleistungen, ohne Handelshemmnisse wie Zölle oder Einfuhr-Beschränkungen.
Schwerpunkt
Nordamerika