Mittwoch, 17.04.2013, 13:41
Die Zahl der Krisenstaaten in der Euro-Zone wächst.
Milliarden fließen in ihre Rettung. Aber der Einsatz lohnt sich, ist der
Hamburger Top-Ökonom Straubhaar überzeugt. Denn mit dem Euro steige
Europas Gewicht in der Welt.
Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, hat vor einer Abschaffung des Euro
gewarnt. Wenn die Euro-Zone zerbreche, würden die Zentrifugalkräfte in
Europa größer. „Eine Renationalisierung würde Europa um Jahre
zurückwerfen“, sagte Straubhaar am Mittwoch in Hamburg.
Er stellte eine Studie zur Zukunft des Euro im globalen Währungssystem vor, die die Hamburger Sparkasse beim HWWI in Auftrag gegeben hatte. Der Euro sei besonders für einen Außenhandelsstandort wie Hamburg von immenser Bedeutung, sagte der Wissenschaftler. Durch den Euro könnten deutsche Unternehmen Milliarden im täglichen internationalen Zahlungsverkehr sparen. Trotz der aktuellen Turbulenzen bleibt eine konsequente Eurostabilisierung für die deutsche Wirtschaft ohne echte Alternative.“
Neben den großen Währungsräumen mit ihren kulturell und wirtschaftlich verwobenen Peripheriestaaten werde es einige weitere Währungen von großen Volkswirtschaften geben , heißt es in der Studie. Dazu zählen zum Beispiel der brasilianische Real oder die indische Rupie. Alle kleineren Volkswirtschaften würden sich dagegen zu regionalen Währungsverbünden zusammenschließen oder ihre Währung an eine der drei großen Währungen binden.
Er stellte eine Studie zur Zukunft des Euro im globalen Währungssystem vor, die die Hamburger Sparkasse beim HWWI in Auftrag gegeben hatte. Der Euro sei besonders für einen Außenhandelsstandort wie Hamburg von immenser Bedeutung, sagte der Wissenschaftler. Durch den Euro könnten deutsche Unternehmen Milliarden im täglichen internationalen Zahlungsverkehr sparen. Trotz der aktuellen Turbulenzen bleibt eine konsequente Eurostabilisierung für die deutsche Wirtschaft ohne echte Alternative.“
Drei große Währungen
In der Studie sagt das HWWI voraus, dass es in Zukunft drei große Währungsräume und globale Währungen im Weltwährungssystem geben wird – den US Dollar, den chinesischen Renminbi und den Euro. Die große Unbekannte ist der Renminbi. Es ist heute unklar, wann der Renminbi zu einer voll konvertiblen Reservewährung aufsteigt und wie stark die damit verbundene Aufwertung sein wird.Neben den großen Währungsräumen mit ihren kulturell und wirtschaftlich verwobenen Peripheriestaaten werde es einige weitere Währungen von großen Volkswirtschaften geben , heißt es in der Studie. Dazu zählen zum Beispiel der brasilianische Real oder die indische Rupie. Alle kleineren Volkswirtschaften würden sich dagegen zu regionalen Währungsverbünden zusammenschließen oder ihre Währung an eine der drei großen Währungen binden.
Mehr Vor- als Nachteile durch den Euro?
„Alles spricht dafür, dass mit fortschreitender globaler Vernetzung die Zahl der Währungen insgesamt sinkt. Vor diesem Hintergrund ist es für Europa mittelfristig wichtig, den Euro als bedeutende Währung der Weltwirtschaft zu erhalten“, so Straubhaar. „Das heterogene Europa ist zwar – Stand heute – als nicht-optimaler Währungsraum zu betrachten. Viele weitere Reformen sind nötig. Die Vorteilhaftigkeit einer gemeinsamen Währung steht aber langfristig nicht zur Diskussion.“
Denn laut der Studie sichert eine starke Währung
den Einfluss Europas in der Welt. „Europa kann mit einem Euro als global
wichtiger Währung viele der strategischen Zukunftsfragen, von der
Handelspolitik bis hin zu Fragen des Klimawandels oder des Zugangs zu
Energie und Rohstoffen, wirtschaftlich, politisch und geopolitisch mit
hoher Sicherheit eine maßgeblichere Rolle spielen als ohne Euro.“
csf/dpa