Mittwoch, 29. Oktober 2014

Bin Fan von Gerd Müller & Gerd Müller - was zum Kuckuck soll denn diese selbstüberschätzte, verhinderte Wohlfühlverpackung mit der Deklarierung Seehofer sein ??

Gerd Müller, CSU Der Neue in der Entwicklungshilfe

Scherzbolde haben leichtes Spiel: Der "Bomber der Nation" als oberster Entwicklungshelfer? Nein, der neue Minister stammt zwar wie sein Namensvetter aus Schwaben, ist aber Landwirtschaftsexperte - und für Überraschungen gut.
Stand: 16.12.2013
"Hochzufrieden", so Horst Seehofer, sei er mit den drei Ministerposten für die CSU. Eine erstaunliche Einschätzung: Verliert die Partei doch das prestigeträchtige Innenministerium. Zufrieden sein kann indes die schwäbische CSU, die nach dem Rückzug des über die CSU-Verwandschaftsaffäre gestolperten Ex-Fraktionschefs Georg Winter zuletzt unterrepräsentiert war: Der neue Entwicklungshilfeminister Gerd Müller vertritt die Partei im Wahlkreis Kempten, Lindau und Oberallgäu.
Seine Berufung ins Entwicklungsressort ist eine Überraschung: Nicht nur galt das wenig begehrte Ministerium in den Koalitionsverhandlungen lang als "SPD-Revier" - der 58-Jährige Allgäuer Müller hat bisher nur als Landwirtschaftsexperte von sich reden gemacht. Doch mit dem dazu passenden Posten hat Horst Seehofer den glücklosen Innenminister Hans-Peter Friedrich abgefunden.Damit verfehlt Müller zum zweiten Mal sein Idealressort: Bereits 2008 war er als Agrarminister gehandelt worden, als der damalige Amtsinhaber Seehofer bayerischer Ministerpräsident wurde. Statt Müller kam die prominentere Ilse Aigner zum Zuge, für die Müller dann als Staatssekretär gearbeitet hat.

Erfahrungen in der EU und der UN

Unqualifiziert ist Müller nicht. Der 58-Jährige Diplom-Wirtschaftspädagoge und Doktor der Philosophie hat bereits Erfahrungen auf der internationalen politischen Bühne gesammelt: Von 1989 bis 1994 saß er im EU-Parlament in Brüssel, außerdem hat er Ilse Aigner bei Konferenzen der Vereinten Nationen vertreten. Auf seiner Website verbindet er seine Kernkompetenz mit der Entwicklungsproblematik.
"Nur durch eine innovative Landwirtschaft, durch moderne Technologie und weltweite Kooperation, insbesondere im Bereich der Ausbildung und Fortbildung, können wir das Welthungerproblem gemeinsam lösen."
Gerd Müller

Messlatte auf Null komma Sieben

Gelegenheit zur Profilierung bietet die neue Aufgabe in jedem Fall. Mehr als andere Ministerien ist das 1961 gegründete Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von Einsatz und Durchsetzungsfähigkeit des Amtsinhabers abhängig.
Müllers Amtsvorgänger Dirk Niebel
Müllers Vorgänger Dirk Niebel (FDP) hatte vor seinem Amtsantritt noch die Abschaffung des Ressorts gefordert. Entsprechend verfehlte das BMZ das erklärte Ziel, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen, um Längen. Bis 2015 ist die Vorgabe nicht mehr einzuhalten.

Immerhin will die künftige Bundesregierung in den kommenden vier Jahren zwei Milliarden Euro an zusätzlichen Mitteln zur Verfügung stellen, um sich der Vorgabe "anzunähern".

Heikle Aufgaben - und eine "Jugendsünde"

Schwierig werden dürfte auch die Ausgestaltung der Richtlinien für fragile Staaten wie Afghanistan, Somalia oder Niger, auf die sich Entwicklungs-, Verteidigungs- und Außenministerium vor kurzem verständigt haben. Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit sollen laut Koalitionsvertrag aber im Kampf gegen Hunger und Unterernährung liegen, wobei auch die Nahrungsmittelspekulationen der Banken im Visier sind. Sollte Gerd Müller sich gegen die Banker als "Lebensretter" profilieren, könnte er damit auch bei vielen punkten, denen er seit seiner Zeit als JU-Vorsitzender suspekt ist: Damals hatte er mit seiner Forderung nach Todesstrafe für Drogendealer für Proteste gesorgt.

Zur Person

Gerd Müller kommt aus dem schwäbischen Krumbach und ist auf dem Bauernhof aufgewachsen. Nach seinem Studium der Politik- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Pädagogik wurde Müller ins bayerische Staatsministerium berufen. 1994 zog er für die CSU in den Bundestag ein.

Seit 2005 war Müller Parlamentarischer Staatssekretär, seit 2009 auch Honorarprofessor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Zuvor war er außenpolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der CSU-Landesgruppe. Der Katholik ist verheiratet und hat zwei Kinde