Freitag, 7. November 2014

Auch Friedrich Schorlemmer - Bürgerrechtler in der ehemaligen DDR - versucht beherzt zu erklären, dass die Begrifflichkeit 'Unrechtstaat' ...

... Auch ein gewisses Unrecht in sich birgt.
Das der gestern ebenso bei 'Maybrit Illner' anwesende CDU Generalsekretär
Peter Tauber auf die Umschreibung "Unrechtstaat" besteht, war nicht anders zu
erwarten. Das aber Klaus von Dohnani (SPD Persönlichkeit) und Stefan Aust
(Welt Herausgeber und langjähriger 'Spiegel' Chefredakteur) in der selben Talk-
Rumde auch darauf bestehen, hat eher auch noch einen anderen Hintergrund:
Unter Stefan Aust als langjährigen Spiegel Chefredakteur war es sicherlich gang
und gebe, die Bezeichnung 'Unrechtstaat' zu verwenden, weshalb er es wohl
vordergründig vermeidet, darüber ernsthaft nach zu denken.
Bei Klaus von Dohnani als jahrzehntelanger SPD Spitzenpolitiker dürfte es
ähnlich gewesen sein, von Dohnani kann offenbar vordergründig nicht von dem
parteiinternen Sprachgebrauch abweichen.

Leider gibt es auch interessante Dokumentationen, die in gewisser Weise
belegen, dass die auch von der damaligen BRD ausgehende Hetze in Richtung
DDR, nicht nur manches, sondern viel mehr als uns bewußt war und ist, zum
Abriegeln der Außengrenze, zum Unterdrücken der DDR Staatsbürger und
zum Verfolgen vieler tausend Menschen in der DDR beigetragen haben!
Siehe nur die Demonstration mit Transparenten, auf denen stand die Forderung
den damaligen Bundeskanzler Willy Brandt aufzuhängen. Weil Willy Brandt
vehement für eine Verbesserung der Beziehungen zur DDR und auch später
zum Ostblock eingetreten ist.

Und insbesondere CDU/CSU sind gut beraten, sich das mal von
Wissenschaftlern vortragen zu lassen! Und wenn sie nicht belegen können,
insbesondere gegen die Forderung nach einem Aufhängen von Willy Brandt
entschieden eingetreten zu sein und darüber hinaus nichts unternommen haben
gegen die zumeist aus den eigenen Reihen kommende Hetze gegen die damalige
DDR, dann sind diese sogar dazu verpflichtet, darüber heute eine gewisse
Aufklärung der eigenen Gesellschaft zu veranlassen und sich von dieser gestrigen
Bezeichnung 'Unrechtstaat' zu distanzieren!
Denn wie schon mal versucht zu erklären, wurde die DDR natürlich von einem
Unrechtsregime beherrscht, an dem aber mehr als 90% der BürgerInnen in der
DDR nichts ändern konnten, wollten sie nicht nur eigen Leib und Leben dafür
gefährden.

Davon mal abgesehen spielt eine solche zu undifferenzierte Bezeichnung dem
Unterdrückerregime in die Hände und verleitet die Bevölkerung nicht zuletzt
aufgrund der verbotenen Meinungs- und Pressefreiheit dazu, sich stärker mit
diesem Unterdrückerregime  zu solidarisieren!

Feststellung:
Das in Sachen Kindes und Jugendwohl und in Sachen Bildung einige
Milliarden Euro zusätzlich investiert werden müssen, sollten langsam auch die
ewiggestrigen in CDU/CSU begriffen haben! Und in Sachen Bildung gehört
auch dazu, mehr zu lernen, wie junge Menschen einfacher die oft schwammigen
Äußerungen von Politikern einschätzen sollten und darüber hinaus sich öfters
die Vortragsreihe im Telekolleg oder die täglich im Fernsehen zu sehenden
Interviews mit Wissenschaftlern anschauen.
Ich wünsche ein schönes Wochenende, Thomas Karnasch